In der mystischen Tiefe von Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ findet sich ein Satz, der wie ein alchemistischer Schlüssel die Tore zu verborgenen Welten öffnet:
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."
Doch was bedeutet es wirklich, mit dem Herzen zu sehen? Was steckt hinter diesem geheimen Pfad, den uns das Herz weist?
Ich habe bereits über die Gabe des Herzens gesprochen – als Quelle der Weisheit, als ein Portal zu einer tieferen Intelligenz, die das menschliche Dasein durchdringt und erhebt. Wenn wir diesen Pfad betreten, stellt sich die Frage: Wie können wir in die verborgene Dimension des Herzens eintreten und dort die Wahrheit sehen?
INHALT
Sind Kinder die Hüter der Herzweisheit?
Der kleine Prinz führt uns auf eine alte Spur: Es sind nicht die Erwachsenen, die in die Mysterien des Herzens eintauchen, sondern die Kinder, jene Wesen, die ihre Welt ohne Vorurteile und ohne Masken betreten. Sie schauen nicht nur, sie durchdringen die Welt mit all ihren Sinnen – sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen. Kinder handeln aus einem uralten Wissen heraus, das aus den Tiefen ihres Herzens kommt. Ohne Reflexion, ohne die Begrenzungen des Verstandes, folgen sie einer anderen Art der Weisheit – einer Magie, die sich dem rationalen Denken entzieht.
Wir Erwachsene: Die Vergessenen des Herzens
Doch was passiert, wenn wir erwachsen werden? Wir verlassen das Reich der Herzweisheit und betreten die Welt der Ratio, des Verstandes. Die Schule, der Ernst des Lebens, all das verdrängt die innere Stimme, die uns einst geführt hat. Doch das Herz schweigt nicht. Es flüstert weiter, verborgen unter Schichten von Glaubenssätzen und gesellschaftlichen Erwartungen. Wenn wir uns nach dieser alten Weisheit sehnen, müssen wir die Reise zurück antreten – zurück in das Reich der Kindheit, in die Unschuld und die intuitive Weisheit, die wir einst besassen. Doch wie gelangen wir dorthin?
Wann hörst du deinem Herzen zu?
Es ist leicht, vom "Hören auf das Herz" zu sprechen. Doch in der Realität erhebt sich oft ein ganzes Chor von Stimmen in uns, die miteinander wetteifern. Die Stimmen unserer Eltern, unserer Lehrer, unserer Erfahrungen – sie alle drängen sich vor, während das wahre Herz oft nur leise flüstert. Die Herausforderung besteht darin, dieses Flüstern zu erkennen, es aus dem Stimmengewirr herauszuhören. Es ist eine Aufgabe für die wachen und mutigen unter uns, die bereit sind, in die Tiefe zu gehen.
Die flüchtige, leise Stimme des Herzens
Die Stimme des Herzens ist subtil, doch sie ist kraftvoll. Sie ist leise, schnell und oft flüchtig – wie ein Schatten, der durch das Licht tanzt. Um diese Stimme zu erfassen, müssen wir lernen, still zu werden, bevor die Gedankenstürme uns überrollen. In den alltäglichsten Entscheidungen können wir beginnen, diese Fähigkeit zu schärfen: Was sagt das Herz, bevor der Verstand eingreift?
Magst du hinaus in die Kälte oder bleibst du lieber im Warmen?
Welche Farbe zieht dich an?
Es sind diese kleinen Momente, in denen die Stimme des Herzens sich zuerst zeigt – ein Bild, ein Gefühl, ein leises Flüstern, das schnell von Gedanken und anderen Stimmen überdeckt wird.
Es ist so klar, das Herz
Doch wenn wir uns der Stimme des Herzens bewusst werden, wenn wir sie im Alltag wiederfinden, eröffnet sich uns ein Tor zu einer tieferen Klarheit. Diese Klarheit ist kein blosser Gedanke, sondern eine direkte Verbindung zu unserem innersten Wesen, unserer Essenz. Indem wir diese Fähigkeit kultivieren, können wir einen inneren Kompass entwickeln, der uns durch die grossen Entscheidungen des Lebens führt – ein Kompass, der uns zur Freiheit, zur Heilung und letztlich zu einem wahrhaft erfüllten Leben leitet.
Der Weg, mit dem Herzen zu sehen, ist ein magischer Pfad, der uns zu uns selbst zurückführt, zu dem, was wirklich zählt – und zu dem, was nur mit dem Herzen erfasst werden kann.
Wie siehst du mit deinem Herzen? Wie machst du das?
Ich freue mich auf deine Kommentare.
Alles Liebe
Ursina
Du möchtest mehr von mir lesen? Blogs
Wie kann ich dir weiterhelfen? Link www.ursinafried.ch
Bilder: www.pexels.com
Comments