Heute, am 31.10., ist Samhain. Geschichten von Ritualen, von uralten Bräuchen und Verboten wurden mir zugetragen. All das sollte nur an diesem einen Tag gelten, so heisst es. Doch ich frage mich: Wo ist die Intuition geblieben? Das innere Wissen für den „richtigen“ Moment, die Kraft, ein Ritual aus dem Herzen zu gestalten – zeitlos, persönlich, echt.
INHALT
Samhain-die Ahnen ehren, die Schleier lüften
Samhain ist mehr als ein richtig oder falsch gefeiertes Fest. Es ist eine Einladung, etwas zutiefst Eigenes zu erschaffen, in Ehrung der Ahnen und ihrer Wurzeln. Ich ehre ihre Stärken und Schwächen, die hellen wie die dunklen Seiten. Auch die, die einst verstossen wurden, bekommen ihren Platz in meiner Erinnerung.
Für mich ist Samhain kein einzelner Tag, sondern eine Zeit – eine Zeit des Innehaltens, des Erinnerns an die, die vor mir waren. Ich spüre das Erbe, das sie mir hinterlassen haben. Ich fühle, was losgelassen, was in Würde verabschiedet werden darf.
Braucht es ein Fest?
Nur du allein kennst die Antwort. Braucht es ein Ritual? Hör auf dein Herz. Wenn dich ein Ritual ruft, dann folge diesem Ruf. Lass dich von deiner Kreativität, von deinen Ahnen leiten – erschaffe, was dich stärkt.
In dieser mystischen Zeit, in der die Sonne sich früh zurückzieht, der Abendhimmel rot glüht und Nebel über den Feldern schwebt, macht die Natur sich bereit für den Rückzug. Sie kennt die Kraft der Stille, weiß, dass nur so neues Leben entstehen kann.
Zeit der Ahnen
Samhain liegt im Jahreskreis Beltane gegenüber – auch jetzt sind die Schleier zwischen den Welten dünn. Doch die Energie ist eine andere. Wo im Frühling das Wachstum sprießt, öffnet sich jetzt das Tor zur Rückschau. Eine Zeit, um mit unseren Ahnen zu sprechen, ihnen zuzuhören, ungelöste Geschichten zu heilen und verdrängte Familienbindungen zu lösen.
Lade auch die ausgestoßenen Ahnen ein, ihnen den Platz zu geben, der ihnen gebührt. Nur so können wir, an der Spitze unseres Ahnenfeldes, in voller Kraft stehen. … Und vielleicht, ganz vielleicht, wird diese Zeit für dich eine neue Bedeutung gewinnen.
In längst vergangenen Tagen, als die Menschen im Einklang mit der Schöpfung lebten, begannen sie, sich auf den Winter vorzubereiten. Die Tiere, die nicht überleben würden, wurden geopfert und die Vorratskammern gefüllt. Es war eine Zeit des Loslassens und des Bewahrens.
Samhain erinnert uns daran, dass auch wir eines Tages Ahnen sein werden. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, Abschied zu nehmen – von einer schlechten Angewohnheit, einer Eigenschaft, die wir nicht weitergeben wollen. Ein Zeichen des Wandels setzen, für die, die nach uns kommen.
… denn wir sind die Summe all dessen, was war: die guten wie die weniger guten Entscheidungen unserer Ahnen. Ihr Wissen lebt in unserer DNA, und mit ihm die Chance, neue Wege zu gehen. Das Wissen unserer Vorfahren schenkt uns die Kraft, anders zu wählen, so dass unsere Nachfahren diese neue Geschichte erleben dürfen. Möge die Hoffnung bleiben, dass sie dadurch ihre eigenen Leben bewusster und freier gestalten können.
Vielleicht erinnern wir uns daran, wie unsere Ahnen durch schwere Zeiten gingen, wie sie säten und ernteten, wie sie überlebten und lebten. Wer weiß, wann wir dieses alte Wissen selbst nutzen müssen.
Ich, Ursina, Tochter von Hedy und Edgar, Tochter der Hedwig und Ernst, Sohn des Padrut und der Emmi …
Und du? Wie ehrst du deine Ahnen? Wie stehst du an dieser Spitze des Lebensstroms? Was lebst du, was trägst du weiter? Was kannst du ändern? Mögen deine Ahnen dir in dieser Zeit zur Seite stehen und dich auf deinem Weg begleiten …
Ich wünsche dir eine wunderbare Zeit beim Ehren deiner Ahnen.
Ursina.
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