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Selbstheilung oder der Selbst- bzw. Heilungsnerv

Aktualisiert: 30. Juni 2021

Wir leben in etwas angespannten Zeiten. Es gibt Menschen denen die COVID Zeit zu schaffen macht. Die Angst verspüren, die nicht mehr so genau wissen, wie sie sich zu verhalten haben, die vielleicht einfach verunsichert sind.


All das kann uns innerlich stressen. Darum habe ich mich entschieden mich auf den «Vagus Nerv» einzulassen. Vielleicht helfen euch die einfachen Übungen, mehr in die Balance zu kommen oder zu bleiben.


Es kann Spass machen, zu gurgeln wie ein Kind, zu Lachen, zu singen, zu Chanten, zu tanzen und einfach sinnlos drauflos zu lächeln.


Tue alles, damit du gesund bleibst. Ich wünsche mir, dass es dir gut geht und du für dich einen Weg findest, deine Innere Mitte nicht zu verlieren, so dass du in deiner Balance bist...


Zuerst ein kleiner Exkurs über den Vagus Nerv und ich hoffe, es geht dir nicht an deine Nerven. Ein wenig Theorie muss manchmal sein.


Ja, den gibt es tatsächlich, den Selbstheilungsnerv. Es ist unser Vagus Nerv.


Warum nicht gleich mit einer kleinen Aktivierung starten: Lächle doch einfach 20 Sekunden. Kannst du das schon? Es kann sein, dass sich das aufgesetzte Lächeln eigenartig anfühlt aber versuche es. Jetzt einfach so zum Spass: Achtung fertig los! Lächeln! ... und während du dich anlächelst... kannst du vielleicht einfach weiterlesen:


Dein Vagus Nerv wurde jetzt gerade stimuliert. Er ist der Nerv, der fast alle Organe mit dem Hirn verbindet. Er ist für dein Wohlfühlen verantwortlich.


Was kannst du noch tun, damit er aktiviert ist und er dir zu mehr Wohlfühlmomenten verhilft? Du kannst singen. Du kannst Gurgeln. Also, wann immer du ein Glas Wasser trinkst, gurgle zuerst. Es stimuliert durch die Vibration den Vagus Nerv. Dann die Füsse kalt abduschen, oder in einen Bergbach tauchen, Barfuss kurz in den Schnee. Er liebt das, der Vagus Nerv.


All diese kleinen Dinge können deine Regenerationszeit bei Stress verkürzen. So kannst du deine Selbstheilung aktivieren und deine Gesundheit verbessern.


Nun, was für ein Nerv ist das überhaupt?


Der Vagus ist ein Gehirnnerv und der Hauptvertreter des Parasympathikus und somit ein Teil des Nervensystems. Wir haben 2 Nervensysteme, das Zentralnervensystem und das periphere Nervensystem. Das Zentralnervensystem besteht aus Gehirn und Rückenmark und das periphere Nervensystem empfängt und verarbeitet die Informationen des Zentralnervensystems.


... dann wird das Nervensystem aufgrund der bewussten Beeinflussung in das vegetative und somatische Nervensystem unterteilt.


Das somatische Nervensystem empfängt Informationen von Sinnesorganen. Die Informationen werden über das Sehen, Hören und Empfindungen der Haut erfasst. Es steuert auch die willkürlichen Muskelbewegungen. Also alle Prozesse, die wir willentlich ausführen. ... und das vegetative Nervensystem? Es steuert und reguliert die inneren Organe und die unwillkürlichen Muskelbewegungen. Es wird nicht direkt vom menschlichen Willen beeinflusst.


... und dann gibt es noch weitere Unterteilungen des vegetativen Nervensystems und zwar den Sympathikus, den Parasympathikus und das Darmwandnervensystem.


Der Sympathikus steuert die «Kampf oder Flucht» Reaktionen. Während der Parasympathikus die Funktionen für «Ruhe und Verdauung» reguliert. Das eine unterstützt bei bevorstehenden, anstrengenden und körperlichen Aktivitäten und das andere ist wichtig für die Körperfunktionen in «Ruhezeiten».


Wir brauchen die Balance zwischen Sympathikus und Parasympathikus. Ist diese Harmonie gestört, entstehen Krankheiten und Dysfunktionen. Bei ständigem Stress zum Beispiel wird der Blutfluss auf das sympathische System konzentriert und der Parasympathikus wird unterversorgt. Die Möglichkeit der Erholung ist gemindert und wir schaffen z.B. Raum für entzündliche Prozesse im Körper.


Der Vagus Nerv ist der Hauptvertreter des Parasympathikus, da er die meisten Organe versorgt. Er wird der «Umschweifende» genannt, da er der längste Hirn Nerv ist. Er beginnt hinter den Ohren und verbindet die wichtigsten inneren Organe, die Lunge, das Herz, Pankreas, die Milz, die Leber und das Verdauungssystem. Er ist ein wichtiges Element für Ruhe und Verdauung. Ist der Vagus aktiviert beruhigt sich das Herzkreislaufsystem, es kann den Blutdruck und die Herzfrequenz senken. Die Zwerchfellatmung wird eingeleitet. Diese Atmung ist essenziel bei der Entspannung. Ist er aktiv, können wir innere Ruhe spüren und unsere Kreativität verbessert sich. Chronische Schmerzzustände können sich verbessern. Die Muskeln entspannen sich und unser Gedächtnis wird besser (Stress kann unsere kognitiven Prozesse stören).


Nun, etwas Theorie musste einfach sein ...


Und wie schon zu Beginn beschrieben, kannst du viele kleine Dinge tun, damit du schneller in die Entspannungsphase kommst, hier noch ein paar wirklich einfache Übungen, die du sehr einfach in deinen Alltag integrieren kannst… das sind natürlich bei Weitem nicht alle… .


Zu den Ãœbungen.


Augenpressur

Durch die Augenpressur kann eine Tiefenentspannung ausgelöst deren. Schliesse die Augen. Lege die Handflächen auf die Augen, so dass die Handballen auf dem Knochen der unteren Augenhöhle liegen. Übe nun einen leichten Druck aus und das für ein paar Minuten.


Der Druck stimuliert den dritten Hirn Nerv (Ganglion Ciliare). Es ist ein Nervenknoten. Der Ganglion Ciliare befindet sich hinter dem Augapfel beim Sehnerv.


Zungenstretching

Der neunte Hirn Nerv wird durch das Zungenstretching und durch Kehlkopfvibrationen aktiviert. Verlagere die Zunge so weit wie möglich nach vorne. Rolle die Zunge nach oben und drücke sie an den Gaumen. Einen Moment halten und dann wieder lösen. 3-6 Wiederholungen.


Kehlkopfvibration

Zuerst einmal könntest du einfach mal singen, oder auch das OM Chanten. Z.B. das


Om Mani Padme Hum / Om Mani Peme Hung


Damit wir auch wissen, was wir Chanten:

„Om Mani Padme Hum“ ist das älteste Mantra des tibetischen Buddhismus. (Die tibetische Aussprache ist „Om Mani Peme Hung“.)


„Om“ repräsentiert Körper, Rede und Geist des Buddha.


„Mani“ bedeutet Diamant und symbolisiert den buddhistischen Pfad der Methode (den man zusammen mit dem Pfad der Weisheit entwickeln soll).


„Padme“ ist der Lotos und symbolisiert den Weisheitsaspekt des Pfades (die Erkenntnis der endgültigen Realität).


„Hum“ bedeutet Unteilbarkeit und bezieht sich hier auf die Vereinigung von „Mani“ und „Padme“.


Natürlich können wir einfach beim tiefen Ausatmen ein «S» laut toniert singen oder summen. Oder du singst wohlklingende Vokale wie A, O und U. I würde ich weglassen, da es eher stresst als entspannt. Wenn du das machst, stell dir etwas Positives vor, etwas, das dich glücklich macht.


Übung «Augen bewegen den Kopf»

Diese Ãœbung kommt auch im Qi Gong (die 8 Brokate) vor.


Schaue mit geöffneten Augen so weit nach links wie möglich. Nun drehe deinen Kopf nach links zu deiner linken Schulter. Jetzt blicke mit deinen Augen so weit nach rechts wie möglich und drehe den Kopf nach rechts. Wiederhole das in deinem eigenen Rhythmus und Tempo 8-mal.


…Dann gäbe es noch den «Pfau» (Mayurasana) oder die «Schlange» (Sarpasana), die ebenfalls den Vagus Nerv aktivieren, indem sie ihn dehnen und spannen.


…oder ... Was nicht alle mögen sind Kaltwasseranwendungen, diese aktivieren den Vagus Nerv ebenfalls. Du könntest kalt duschen, mal kurz nackt in den Schneeraus (wenn es dann wieder einmal einen Winter gibt), das Gesicht mit kaltem Wasser abwaschen.


... oder du kannst einfach mit Wasser gurgeln...


Es gäbe noch eine Vielzahl von Übungen. Wenn dich das Thema interessiert, dann findest du eine Vielzahl von Literatur zum Vagus Nerv. Dein Osteopath oder dein Cranio Sacral Therapeut können dir sicherlich noch mehr darüber erzählen.


Versuch es einfach und lass es dir gut gehen.

Bleib gesund.


Ursina






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