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Wenn der Baum


Bäum mit seinen Wurzeln
Baumwurzel

Wenn der Baum seine Wurzeln nicht tief und weit wachsen liesse, hätte er nicht genug Halt. Halt, um sich weit in den Himmel zu strecken. Es braucht alles, Tiefe und Weite. Ist das beim Menschen nicht auch so? Wenn wir wachsen möchten, so ist beides genauso wichtig. Ja und den Wurzeln wird oft nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt… denn die Wirkung der Wurzeln sind Offenbarungen an den Wald… Tiefe Verwurzelung, tiefe Verbindungen, tiefes genährt sein… und Kommunikation.


Kulturelle Ursprünge

Vor langer Zeit glaubten die Menschen daran, dass alles in der Natur beseelt ist und die Schöpfung auch so betrachtete. Sie mit allem in Kontakt und in Verbindung standen. Es war natürlich, sich mit Tier- und Pflanzengeistern in Verbindung zu setzen. Jahreskreise wurden gefeiert. Es war selbstverständlich sich mit dem Heiligen, dem Unsichtbaren auszutauschen.


Die Ähren, die Felder, die Aussaat, die Tiere wurden besprochen und es gab auf selbstverständliche und natürliche Art und Weise einen Austausch, das, was wir heute vielleicht wieder in der Tierkommunikation wiederfinden.


Die Naturkräfte wurden geehrt, es gab Gesänge und Gebete. Kleine Opfergaben wurden dargebracht. Diese Rituale feierten auch immer wieder die Verbindung zur Natur, das Bewusstsein, eins zu sein mit allem was ist und mit allem was ist in Kontakt zu sein. Die Beseeltheit der Natur war selbstverständlich.


Es gibt noch heute Indigene Völker, die diese Verbundenheit zelebrieren und leben. Diese Sichtweise, dieses Gefühl ist ein Teil meines schamanischen Seins. Viele Menschen, die zu mir kommen, möchten wieder verwurzelt werden, möchten sich wieder als Teil des Ganzen erleben und leben. Es ist eine tiefe Sehnsucht nach dieser Verbundenheit zur und mit der Natur.


Halt haben im Leben


Wald im Winter
Waldboden

Ich weiss nicht, wie es dir damit geht. Vielleicht wünschst du dir einen Zugang zur Natur, um dich mehr zu erfahren, du dein Potenzial wieder im Einklang mit deiner Natur erfahren kannst.


Ich weiss, wie verwurzelt du dich wahrnimmst. Wie tief deine Wurzeln reichen und wie du zum Himmel wachsen möchtest, so dass du dich auf der Erde noch mehr zu Hause fühlst und deinen Platz einnimmst, um deine Kraft zu erfahren und zu leben.


Ja, wie ein Baum, der seine Krone dem Himmel entgegenstreckt und tiefe Wurzeln wachsen liess. Mit dem schamanischen Weltbild darfst du das für dich nutzen, was dir dabei hilft, im Alltag zu wachsen und deine Stärke zu erfahren und zu leben. Wenn du dich darauf einlässt, dann wirst du die sichtbare und unsichtbare Welt anders erfahren.


In jedem Ritual, jeder Meditation und jeder schamanischen Reise wird du dich besser kennen lernen. Wirst du herausfinden, wer du auch noch bist, was dich näher zu deiner Ganzheit führt. Mit diesen wertvollen Tools wirst du die Facetten deines Seins mit allem was ist, freudvoll erforschen.


Der Schamanismus ist keine exotische Angelegenheit. Es braucht fürs Erste nur einen Perspektivwechsel. Du kannst jetzt damit beginnen.


Hier ein paar Hilfsmittel, kleine Uebeungen, die mir immer wieder helfen.


1. Stille, die Welt wahrnehmen

Suche dir einen ungestörten Platz in der Natur. Das kann eine abseits gelegene Wiese sein, eine Waldlichtung oder auch einfach eine Parkbank.


▪ Setze dich bequem hin, möglichst aufrecht, schliesse sanft die Augen. Entspanne bewusst deinen Körper, lasse die Anspannung der Schultern, der Arme und der Beine, den Rücken und das Becken nach und nach los. Entspanne dein Gesicht, schenke dir und der Welt ein Lächeln!


▪ Beobachte deinen Atem. Beobachte, wie die Luft beim Einatmen durch deine Nase, durch deine Kehle und deinen Hals, in deine Brust und deinen Bauch strömt. Spüre wie sich Brust und Bauch heben und beim Ausatmen wieder senken. Beobachte deinen Atem und erlaube dir, dich mehr und mehr zu entspannen. Gedanken die kommen, sind wie weisse Wolken am blauen Sommerhimmel, die kommen und gehen – sie kommen und gehen.


▪ Geräusche von aussen – der Wind in den Bäumen, der Gesang der Vögel, vielleicht das Bellen eines Hundes weit entfernt oder das Summen von Insekten – kannst du wahrnehmen, ohne sie gedanklich zu identifizieren. Lausche ganz einfach! Lass deinen Geist still sein und einfach in der bloßen Wahrnehmung der Phänomene ruhen!


▪ Stelle dir vor, wie du mit jedem einatmen, weiter und grösser wirst, wie du dich ausdehnst und wie du beim Ausatmen Altes und Verbrauchtes ausatmest. Du bei jedem Einatmen mehr und mehr Teil des Ganzen wirst und wahrnimmst, dass du es schon immer warst… bei jedem Ausatmen … erlauben, dass alte Vorstellungen und Überzeugungen sich auflösen dürfen. Du nicht mehr festhalten musst, alles loslassen darfst.


3 stämmiger Ahorn im Garten
Ahorn

Die ursprüngliche Spiritualität

Heute wissen wir, dass die Menschheit ihren Ursprung im afrikanischen Raum hatte. Dort lebten, jagten, sammelten wir und wir machten uns auf, die Welt zu erkunden. Wir folgten den Tierherden, lebten in inniger Beziehung zur Natur und erhielten von ihr alles, was wir zum Leben brauchten. Wir waren neugierige Kinder von Mutter Erde. Wir wollten wissen, was da in der Ferne sichtbar war, wie dieser Berg beschaffen war, wohin jener Fluss führte. Unsere nackten Füsse berührten die Erde, brachten uns möglicherweise in den Norden, dann nach Westen und schließlich nach Osten. Wir passten uns an und waren überall zu Hause.


Wir wussten nicht, dass die Erde rund war. Wir sahen das grosse Gewölbe über uns. Am Tag hatten wir das Licht der Sonne und in der Nacht wurde dieses grossartige Gewölbe von Myriaden von Sternen geschmückt. Wir lebten mit der Schönheit und der Härte des Lebens. Kinder wurden geboren und Menschen starben. Wir fragen uns, was nach dem Tod geschieht. Was mit den Seelen der Menschen, der Tiere, der Pflanzen und Steine geschehen würde.


Wir sahen Tierherden, erlebten Gewitter und Stürme, das Meer und die Wüste, spürten den Wind und den Schnee, Feuer und Eis. Überall war das Leben gegenwärtig. Wir waren Teil des Ganzen, Teil des Sturmes, Teil des Windes… wir waren mittendrin. Wir spürten das Leben von ihrer ursprünglichen Seite. Alles ist beseelt.


Aus der Erfahrung und der erlebten Realität entstand wahrscheinlich eine Art von Spiritualität. Wer weiss, vielleicht gab es die ersten Schamanen, Heiler und Menschen, die sich mit diesen Dingen der Beseeltheit auf spezielle Art und Weise beschäftigten.


Es gibt sie noch, die heiligen Frauen und Männer in einigen Kulturen. Viele Kulturen verloren ihr Erbe, verloren diesen Bezug, diese Verbundenheit zu allem was ist… Neues Gedankengut kam hervor. Die spirituellen Themen wurden andere. Auch wenn es die Menschen gab, die es ganz zum Verschwinden bringen wollten, konnten sie nicht alles auslöschen und ausrotten.


Auch wenn das Christentum und andere Religionen das «Ritual-und Brauchtumszepter» in den Händen hält, leben die alten Bräuche weiter.


Vielleicht kennst du noch alte Bräuche, kennst du alte Kräuter und ihre Anwendungen, du kennst vielleicht Dinge vom Hörensagen. Dann behalte es nicht für dich, gib es weiter. Diese positiven Bräuche, die das Leben feiern, die die Seele stärken, die Heilung bringen, die Kräuter, die uns gutes Wollen und uns unterstützen… erzähl davon.


… wer es hören möchte? Ich, bestimmt…


Ganz zur Welt gehören

Ehre die Natur und respektiere ihre Kraft. Ich finde das Wort Ehrfurcht nicht gut. Wir müssen Mutter Erde nicht fürchten. Wir müssen wieder lernen, sie zu respektieren, sie zu lieben, wir sind ihre Kinder, die auf diesem Planeten wandeln und wir sind ein Teil der Natur, sowie alles, was beseelt ist unsere Schwestern und Brüder sind…


Wenn wir uns erlauben, diese Verbundenheit wieder zu erfahren, zu spüren und zu erleben, dann können wir nicht mehr einsam sein. Dann sind wir nicht einmal mehr allein, weil wir mit uns und unseren Verwandten unterwegs sind.


Wir sind an einem Wendepunkt, an einer Weggabelung und jeder und jede von uns darf sich überlegen, wie und womit er unsere Mutter ehren kann… War nicht gerade Muttertag?


Was uns alle verbindet? Der Atem, der Sauerstoff, den wir aufnehmen…. Das Atmen… die Wälder die Lungen von Mutter Erde, einfach so als kleines Beispiel.


Damit du spürst, was es bedeutet, den Atem zu teilen:


2. Ein Teil sein von allem was ist.

Die Bäume, die Pflanzen, das Wasser sie schaffen frische Luft, reinigen und beleben sie. Sie nähren unseren Atem und somit auch uns.


Stell dir vor, durch wie viele Lungen diese Luft schon geatmet wurde…und … wie oft sie schon gereinigt und regeneriert wurde. Die Natur, die deine Atemluft reinigt und belebt.


Setze dich an einen Ort, wo du für dich sein kannst. Dies kann in deiner Wohnung sein oder auch in der Natur.


▪ Setze dich möglichst aufrecht hin. Atme ein… und atme aus.

▪ Beobachte deinen Atem eine Weile

▪ Visualisiere, wie du deinen Atem mit allen Wesen teilst und du so, mit allem was ist, verbunden bist.


Atme ein … und atme aus…. Visualisiere. Erlaube dir dieses Gefühl der Verbundenheit zu spüren. Erlaube dir auch dankbar zu sein, dass du einatmen…. Und ausatmen darfst… du deinen Weg gehen darfst …


Bleibe in dieser Verbindung, solange du magst. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Vielleicht fühlt es sich am Anfang eigenartig an… dann lasse beim Ausatmen einfach los… lasse die Gedanken kommen und gehen, wie die weissen Wolken am Sommerhimmel.


Diese Übung kannst du machen, solange und sooft du möchtest.


Das ist ein Teil meiner Welt. Ich habe gerade mit meinem Ahorn geatmet. Ich habe meine Dankbarkeit ausgedrückt. Dankbarkeit, dass er rot leuchtet, mir Schatten spendet und mein Auge erfreut… meine Atemluft anreichert und mir zeigt, was Stärke ist.


Ich liebe auch seinen Ahorngeist. Wie der Baum mit mir lachen kann, wie er mit mir weint. Glaube mir, ein wunderbarer Freund…


Schamanischer Herzgruss

Ursina.




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